Domagoj MOHL
(Lindgraben), nahm beim Ironman in Italien sehr erfolgreich teil. Er
startete mit Startnummer 2514 in seiner Altersklasse M50-54 und absolvierte ihn mit seiner
Zielzeit von 10:47:12.
120km Schwimmen, 7200km Radfahren und 1650km Laufen. Diese Entfernung habe ich im Jahr 2021 als Vorbereitung für den „Supersapiens IRONMAN Italy Emilia-Romagna 2021“ zurückgelegt.
Nach 9h fahrt kommen wir am Donnerstag nach Cervia, alle Vorbereitungen fürs Event sind bereits in vollem Gang, überall findet man Ironman Banner. Der Athleten-Checkin und Startpaket Ausgabe sind vorbildlich Organisiert und ich kann bereits am Donnerstagabend mein Starterpaket abholen und mit Vorbereitungen beginnen. Freitag nutze ich trainingstechnisch noch für ein paar Meter Schwimmen und einen kurzen Lauf. Am Nachmittag wird Rad sowie das Rad und Laufausrüstung in der Wechselzone deponiert. Die Wechselzone ist in einer Straße aufgebaut, dies bedeutet sehr lang und mein Platz ist leider auf der „falschen“ Seite, ich werde mit dem Rad zwei Mal 500m laufen müssen.
Samstag um 4:45 klingelt der Wecker. Heute gibt es extra früh ein Frühstück für die Ironman Starter. Danach anziehen und ab in die Richtung der Wechselzone. Mit jeder überquerten Kreuzung ist der Anzahl der größer, alle mit selbem Ziel, die letzten Vorbereitungen für diesen langen Tag zu erledigen. Es ist 6:00 Uhr in der Früh, jetzt heißt es warten bis die Wassertemperatur gemessen wurde und offiziell eine Neoprenfreigabe verkündet wurde. Um 7:30 bei ersten Sonnenstrahlen geht es dann für zwei Tausend Teilnehmer richtig los, alle 12 Sekunden laufen 8 Athleten in die adriatischen Wellen hinein. Ich bin um 8:30 an der Reihe und meine Reise über 226km beginnt. Schwimmen in großen Wellen fällt mir leichter als erwartet. Trotz der erschwerten Navigation mache ich nicht viel Umweg und nach einer kleinen Panne bin ich in weniger als 1:20h aus dem Wasser. Nach dem kurzen Aufenthalt in der Wechselzone geht es jetzt auf die 180km lange Radstrecke. Wetter ist gut, ich fühle mich ausgezeichnet und die ersten Kilometer durch Hinterland Cervias sind in Kürze erledigt. Ich nehme mir sogar die Zeit die Rosa Flamingos in Salzbecken zu bewundern. Dann geht es ca. 10 km auf der Schnellstraße in die Richtung Ravenna. Nach dem Wendepunkt folgen wir die Schnellstraße Richtung Süden für 20km und dann auf den Landstraßen Emilia-Romagnas bis zu dem weiteren Highlight der Strecke, der malerischen Ortschaft Bertinoro. Der schnelle und flache Radkurs wird hier durch kurzen aber knackigen Anstieg zu der Ortschaft unterbrochen. Oben angekommen werden wir mit einem richtigen Volksfest begrüßt, jubelnden Menschen, ohrenbetäubende Musik. Da komme ich gerne nochmal hin, in der zweiten Runde. Der Weg führt wieder zurück in die Ebene auf die Schnellstraße und dann wieder alles nochmal. In der zweiten Runde schlägt Wetter um, zuerst wird es windig was beinbehalten der Aeroposition am Rad noch viel schwieriger macht, dann fangt es auch zu schütten. Die Richter am Motorrädern suchen Schutz unter den Brücken, wir können uns so ein Luxus nicht leisten. Von dem Regen verfolgt komme ich nach 5:42h wieder in die Wechselzone. Von meiner Frau kräftig angefeuert wechsle ich in die Laufausrüstung und es geht weiter los. Jetzt “nur” noch ein Marathon laufen, aber Eins nach dem Anderen. Es gibt 4 Runden zu absolvieren, mitten durch Cervia sowie angrenzende Milano Marittima. Entlang der Strecke stehen viele Zuschauer und feuern die Athleten kräftig an. Die ersten drei Runden laufe ich extrem schnell, es fühlt sich, fast, wie wenn ich nicht neuen Stunden “Vorbelastung” hätte in der vierten Runde merke ich dann die muskuläre Erschöpfung. Kreislauf ist noch voll fit, auch die Verpflegungsstrategie hat gut funktioniert, aber die bestimmte Muskelgruppen sind merklich erschöpft und es fehlt mir immer schwieriger, mein Tempo zu halten. Dann ist aber der Kreisverkehr am Wendepunkt der Strecke erreicht und ich folge der Beschilderung “Finishline”. Die letzten hunderte Meter, an den berühmten Roten Teppich angekommen, fühle ich mich fantastisch, frisch und laufe nach 10:47:12 durch den Bogen. Aus dem Lautsprecher dröhnt “Domagoj, you are an Ironman”, ja ich bin am Ziel meiner Bemühungen.
Meine beiden Vorgaben, zu finishen mit der Zeit unter 11h habe ich erreicht. Nach der kurze Erholungsphase geht es dann mit dem Training für das nächste Saison weiter. Supersapiens IRONMAN Italy Emilia-Romagna ist ein sehr gut organisiertes Event, die Strecken sind Toll und erweckt den Wunsch aufs Wiedersehen.
Renninfos:
Zielzeit: 10:47:12
* M50-54 – 30 von 243
*386 von 1501 Finisher gesamt
Swim (3.8km): 1:18:58
T1: 9:53
Bike (180km): 5:42:23
T2: 7:37
Run (42,2km): 3:27:58